Oberseelbach
Die Gemeinde Oberseelbach wird urkundlich bereits im 12. Jahrhundert erwähnt. Der Seelbach galt früher als Grenze zwischen dem Gebiet der
Herren von Eppstein und dem der Herren von Nassau. Dadurch waren die Einwohner früher oft in Grenzstreitigkeiten verwickelt und mußten ihre
Abgaben, den Zehnten, sofern sie links des Baches wohnten an das Erzstift in Mainz (in eppsteinischem Besitz) abgeben, und wenn sie rechts
des Baches wohnten, so wanderten die Abgaben an Nassau-Idstein.
Nach dem 30jährigen Krieg zählte man noch 14 Überlebende. Die Einwohnerzahl entwickelte sich kontinuierlich bis heute auf ca. 450 Einwohner.
Bis in die 60er Jahre war der größte Teil der Einwohner noch als selbständige Landwirte tätig. Die Hofreiten sind weitgehend noch erhalten
bzw. zu Wohnzwecken umgebaut und reihen sich an der gewundenen Hauptstraße. Heute gibt es in Oberseelbach keinen Vollerwerbslandwirt mehr.
Im Jahre 1859 gründete Oberseelbach mit den Gemeinden Dasbach und Lenzhahn einen eigenen Schulverband und 1863 konnte eine neue Schule in
Oberseelbach eingeweiht werden. Im Rahmen der Gebietsreform wurde Oberseelbach 1977 in die Großgemeinde Niedernhausen eingegliedert. Im Jahre
1964 nahm Oberseelbach zum ersten Mal an dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" mit großem Erfolg teil. Ein Jahr später wurden die
Bemühungen der Einwohner mit dem zweiten Landessieg für Hessen gekrönt. Heute stellt sich Oberseelbach als ein schmuckes Dorf dar, in dem das
spätbarocke Rat- und Backhaus durch seine charakteristische Bauform mit Uhrendachreiter und Zwiebelturm, neben weiteren historischen Gebäuden,
einen Bezugspunkt bildet.
Text: Ortsbeirat Oberseelbach
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